Einen festen Platz im Veranstaltungskalender des Liederkranz hat die Maiwanderung. Dabei ist der Name irreführend, denn die Wanderung beginnt noch im April, lediglich das Ende liegt für die meisten Teilnehmer dann schon im Mai. Verantwortlich für die Organisation derselben zeichnete Vergnügungswart Boris Leitschuh. Er tat das mit großer Leidenschaft und viel persönlichem Einsatz.
Kurz nach 18.00 Uhr traten wir, angeführt von Boris, unseren „Fußmarsch“ vom Marktplatz in Richtung Zinkig an. Schon nach wenigen hundert Metern waren die ersten Proteste hinsichtlich der eingeschlagenen Schrittgeschwindigkeit zu hören. So zog sich die Gruppe immer weiter auseinander.
Da immer wieder aus den Seitengassen Mitwanderer kamen und sich dem Zug anschlossen, kam es öfter zu Zwischenstopps mit lautstarken Begrüßungen. Davon unbeeindruckt marschierte Boris im Geschwindschritt mit seinen Töchtern vorne weg und war bald aus dem Gesichtsfeld entschwunden.
Den Grund dafür konnte man unschwer beim Abbiegen in Richtung der Bocksbrücke ersehen. Hatte Boris doch hier gemeinsam mit seinen jungen Helferinnen einen Verpflegungspunkt eingerichtet.
Bald kamen die ersten erschöpften Wanderer und steuerten das Büffet freudig an.
Die dargebotenen Speisen und Getränke wollte die Gruppe nicht mehr verlassen, so dass der Vergnügungswart mehrfach deutlich zum Aufbruch mahnen musste, da man schließlich um 19.30 Uhr das Ziel erreicht haben sollte. Schließlich griff er zu harten Maßnahmen und räumte das „Büffet“ einfach ab. Dergestalt unter Druck gesetzt, setzte man sich mehr oder weniger schnell in Bewegung.
Noch einigermaßen pünktlich traf die Wandergruppe dann in Frankenthal beim „Backfisch“, einem griechischen Lokal gegenüber vom Strandbad, ein.
Das Personal hatte die Gaststube extra für uns schön hergerichtet. Nachdem diverse Sitzordnungsfragen gelöst waren, konnten die ersten Getränke und wenig später auch die ersten vorbestellten Essen ausgeliefert werden.

Die Portionen stellten sicher, dass niemand mit einem Hungergefühl den Heimweg antreten musste. Zur insgesamt guten Stimmung trug sicherlich auch bei, dass noch vor der Essensverteilung jedem ein Glas Ouzo kredenzt wurde. Bei diesem einen Glas sollte es jedoch nicht bleiben.
Nachdem der erste Hunger gestillt war, ergriff Jochen Held das Wort und bedankte sich im Namen aller bei Boris Leitschuh für die gute Organisation.
Der folgende Beifall untermauerte dies demonstrativ. Auch der Wirt meinte es gut mit uns und ließ ein Mixgetränk auf Ouzo-Basis verteilen, welches deutlich besser schmeckte als es aussah.
Bei guter Stimmung und großer Lautstärke saß man zusammen und war überrascht, dass es plötzlich kurz vor Mitternacht war. Wie es sich für einen Gesangsverein gehört, stimmte man „Der Mai ist gekommen an“, allerdings zeigte sich ganz schnell, dass die wenigsten textsicher sind. Hier sollte der Vorstand für zukünftige Wanderungen vorsorgen und Liedblätter austeilen oder im Zeitalter des Smartphones allen Teilnehmern den Text per Whatsapp o. ä. zukommen lassen.
Aus Freude darüber, dass wir nun aufbrechen, überließ uns das Personal der Gaststätte die Ouzo-Restbestände.
Derart gestärkt schritten wir wacker durch die Gärten gen Edigheim, wo wir gegen 1.00 Uhr eintrafen.
Das Fazit lautet: Boris, es hat alles gepasst, das Wetter, die Stimmung, die gute Streckenführung! Wir freuen uns schon auf die Maiwanderung 2020.

Uwe Weil