kreuz

 

Menschen treten in unser Leben und begleiten uns eine Weile.

Einige bleiben für immer, denn sie hinterlassen ihre Spuren in unseren Herzen.

 

 

Ansprache unseres 1. Vorsitzenden, Ludwig Völpel bei der Trauerfeier am 23.11.2014:

 

Ihr sollt nicht um mich weinen, ich habe ja gelebt.
Der Kreis hat sich geschlossen, der zur Vollendung strebt.
Glaubt nicht, wenn ich gestorben, dass wir uns ferne sind,
es grüßt euch meine Seele, als Hauch im Sommerwind.

 

Verehrte Anwesende, liebe Angehörige unserer verstorbenen Mitglieder,

wir haben uns heute hier mit Ihnen zusammengefunden, um in einer schlichten Trauerfeier Ihrer verstorbenen Angehörigen und unserer Mitglieder zu gedenken. Schon vor Jahren hat der Liederkranz seine Vereinstrauerfeier in die Reihe der Gedenktage Allerheiligen, Allerseelen, Volkstrauertag, Buß- und Betttag und Totensonntag eingereiht. So haben wir uns auch heute hier, mit Ihnen, den Angehörigen, zusammengefunden, um unserer Verstorbenen des letzten Jahres zu gedenken. Der Tod ist die einzige Realität und Gerechtigkeit für alle, ohne Unterschied der Person und ohne Frage nach Herkunft oder Stand.

Abschied nehmen von einem Angehörigen, einem Freund oder lieben Menschen ist immer schwer, es macht uns traurig, betroffen und stumm. Diese Trauer und Betroffenheit gilt es zu verarbeiten und zu bewältigen. Dabei sind wir dankbar für die Hilfe und das Verständnis unserer Mitmenschen. Geburt und Tod, Leben und Sterben gehören zusammen wie zwei Geschwister. Mit der Geburt beginnt unser Leben und mit dem Tod endet unsere Lebenszeit.

So wie bei einer Uhr: Sie ist erst einmal aufgezogen, läuft eine bestimmte Zeit, um dann einfach stehen zu bleiben. So ist es auch mit unserem Leben. Eine Uhr läuft eine sehr lange Zeit, die andere weniger und eine dritte bleibt schon nach ganz kurzer Zeit stehen. Wie lange eine Uhr läuft, wissen wir am Anfang noch nicht, wir wissen es erst, wenn sie stehen bleibt, also wenn sie abgelaufen ist und das Uhrenwerk nicht mehr schlägt. Eines haben aber alle Uhren gemeinsam: Sie laufen immer die durch die gespannte Feder vorgegebene Zeit.

Auch uns Menschen ist unsere Lebenszeit vorgegeben. Schon bei der Geburt war sie für jeden einzelnen von uns festgelegt und vorbestimmt. Wie lange wir auf dieser Erde weilen dürfen, wissen wir nicht, das weiß nur Gott allein – und das ist gut so.

Eines aber ist gewiss: Mit jedem Jahr, mit jedem Tag, mit jeder Minute, ja mit jeder Sekunde werden wir immer älter und kommen dem Ende unserer Lebenszeit näher.

Bei unseren Verstorbenen ist die vorgegebene Zeit bereits abgelaufen. Die Lebensuhr ist stehen geblieben; sie sind uns in die Ewigkeit vorangegangen und weilen nicht mehr unter uns.

 

Ein Mensch, der uns verlässt

ist wie die Sonne, die versinkt,

aber etwas von ihrem Licht

bleibt immer in unserem Herzen.